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Klingenwaffen als Beiwaffen wurden im Spätmittelalter nicht allein in ihrer Funktion als Waffe getragen, sondern ebenso als Bestandteil der Kleidung, zur Zierde, als Statussymbol und Rangabzeichen. Fechten war eine beliebte Sportart, die es an Popularität durchaus mit dem heutigen Fußball aufnehmen konnte. Die Städte stellten zur Steigerung der Wehrstärke professionelle Fechtmeister an, die allen interessierten männlichen Bürgern der Stadt Fechtunterricht mit Schwert, Spieß und Halmparte erteilten.

Grob kann man zwei unterschiedliche Typen unterscheiden: Schwerter mit zwei und Messer, die nur eine Schneide haben. Beide Arten haben aber jede Menge Unterarten, die sich in Länge, Breite und Klingenformen unterscheiden und für eine unüberschaubare Typenvielfalt sorgen.

Wie in fast allen anderen Bereichen unserer Darstellung lassen wir auch im Bereich „Waffen“ den Besucher nahe ran, sprich: Er darf sie gern mal in die Hand nehmen. Das hat natürlich Grenzen; und diese Grenzen werden durch seine, unsere und die Sicherheitder Umstehenden gezogen.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, bestanden die „Ordnungskräfte“ der Stadt aus ihren Bürgern, die sich die dafür nötige Schutzbekleidung und Ausrüstung selbst zulegen und unterhalten musste. Generell vorgeschrieben waren dazu: Helm, Harnisch, Handschuhe und Stangen- oder Schusswaffe.

Als „Harnisch“ bezeichnet man eine Schutzbekleidung des Oberkörpers; dies kann ein Plattenpanzer sein, aber auch ein Ringpanzerhemd, eine „Panzerweste“ oder Brigantine oder ein gesteppter Textilpanzer aus vielen Schichten Leinenstoff.

„1476“ kann die gesamte Vielfalt der städtischen Rüstungen mit unterschiedlichen Helmformen, den verschiedenen Harnischarten, den Handschuhen und dem gesamten Zubehör als Display oder „am Mann“ präsentieren. Von der einfachen knechtischen Brustplatte bis hin zum kompletten Plattenharnisch zeigen wir den Aufbau und das Zusammenspiel der spätmittelalterlichen Rüstung und lassen den Besucher durch das Erlebnis des Berührens und Tragens ein bisher unbekanntes und ungewohntes Gefühl von Sicherheit erleben.

Ab der Mitte des 15. Jhd. lösten die verschiedenen Arten von lunten-gezündeten Handbüchsen langsam die Armbrust als gebräuchlichste Schusswaffe des städtischen Militärs ab. Sie waren einfacher und somit billiger herzustellen, unkompliziert in der Handhabung und äußerst effektiv in allen möglichen Arten des Einsatzes. Als Munition der Armbruste dienten aufwendig gefertigte und ballistisch anspruchsvolle Bolzen, während die Handbüchsen mit Bleikugeln auskamen, die theoretisch in jeder Küche gegossen werden konnten. Und es war den Städten problemlos möglich, Schwarzpulver als Treibmittel in größeren Mengen zu produzieren.

Während es Monate, wenn nicht Jahre dauerte, einen Armbrustschützen auszubilden und für die Beherrschung der Waffe ständiges Training erforderlich war, kann man einen Handbüchsenschützen verhältnismäßig schnell ausbilden und einsetzen. Zwar war die Waffe nicht so genau und zielsicher wie eine Armbrust, aber das konnte durch die große Zahl und den schnelleren Ladevorgang ausgeglichen werden.

In der militärischen Darstellung von „1476“ übernehmen die Handbüchsenschützen einen wichtigen Teil. Das Schützenfähnlein demonstriert Handhabung und Einsatz dieser Waffe und erweckt und bindet durch Knall und Rauch das Interesse der Besucher.

Unsere Schützen verfügen alle über die gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung und Qualifikation für den Umgang mit Schwarzpulver und die nötige Erfahrung, dem Publikum einen gefahrlosen Einblick in die faszinierende Welt der „feurigen Künste“ zu gewähren.

Kanonen bzw. „Büchsen“ waren ein wesentlicher Faktor in der städtischen Machtpolitik. Sie gaben den Bürgern das Gefühl der Sicherheit und Überlegenheit und damit das Selbstbewusstsein, sich einen wesentlichen Platz in der internationalen Politik zu erringen und behaupten. Bei der Verteidigung der eigenen oder zur Zerstörung feindlicher Befestigungen wurden sie ebenso eingesetzt wie als reines Druckmittel zur Durchsetzung städtischer Interessen.
Einen entsprechenden Stellenwert hatten die für diesen Bereich des Wehrwesens verantwortlichen Personen. Die „Büchsmeister“ waren keine Soldaten, sondern hochgeachtete Handwerksmeister, die ihre Büchsen nicht nur schossen, sondern auch bauten. Außerdem stellten sie das benötigte Pulver her, bildeten die Mannschaften aus und leiteten ihren Einsatz.

„1476“ besitzt zwei Büchsen verschiedener Bauart, eine „Kammerbüchse“, also eine Hinterladerkanone, und einen Vorderlader größeren Kalibers. Bei Veranstaltungen demonstrieren wir nicht nur Handhabung und Schussgeschwindigkeit, sondern vermitteln auch Informationen über Bauart, Einsatzmöglichkeiten, verschiedene Geschossarten und Wirkung der Büchsen.
Die Schießvorführungen mit Lärm, Feuer, Qualm, Kommandorufen und Pulvergestank genießen stets die höchste Aufmerksamkeit der Besucher aller Altersgruppen.