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Bis weit ins 20. Jhd. hinein wurden große Mengen von Schnüren und Seilen in den unterschiedlichsten Ausführungen und Stärken für fast alle Bereiche des täglichen Lebens benötigt. Ihre Herstellung oblag den Seilern oder Reepschlägern, einem eigenen Berufszweig. Gleichzeitig wurde ein großer Teil des in Haus und Hof gebrauchten Materials, wenigstens bis zu einer gewissen Stärke, auch selbst gefertigt.

Unsere Seilerbahn ist die Nachbildung einer eher kleinen Vorrichtung zur Fertigung dünner Seile, die im Bauwesen, in der Landwirtschaft, zum Packen und Schnüren, in Handwerk und Haushalt häufig gebraucht wurden. Bei den Vorführungen erfahren die Besucher etwas über die Geschichte der Seilerei, das Ausgangsmaterial, die Produktionsschritte, die Verwendungsarten des Produktes und die Rolle des Seilers in der mittelalterlichen Gesellschaft.
Gleichzzeitig wird die Fertigung vom ersten Schritt an demonstriert; die Zuschauer haben auf Wunsch auch die Möglichkeit, aktiv an den Arbeitsvorgängen teilzunehmen.

Im Mittelalter gehörten Schuhe zu den häufigsten Erzeugnissen des Leder verarbeitenden Gewerbes. Dies ist nicht erstaunlich, da die Schuhmacherei bei der gesamten Lederverarbeitung den zahlenmäßig bedeutendsten Produktionszweig darstellte. Bei archäologischen Grabungen kommen Schuhe oder Teilfragmente immer wieder zum Vorschein obwohl sich Leder als Naturprodukt im Boden verhältnismäßig schnell zersetzt. Ebenso führten die schlechten Straßen- und Wegeverhältnisse sowie die verhältnismäßig einfache Konstruktion der Schuhe zu einem raschen Verschleiß des Schuhwerks und somit zu einer erhöhten Nachfrage.

Wer nicht in der Lage war sich neue Schuhe anzuschaffen, brachte die alten Schuhe zum Flickschuster oder reparierte sie eigenhändig, was durch zahlreiche archäologische Schuhfunde belegt ist. Die Kurzlebigkeit des Schuhwerks und die damit verbunden hohe Zahl an Funden bieten der Archäologie die besten Voraussetzungen mehr über Stilentwicklungen, Fertigungstechniken, Modeerscheinungen und das Handwerk zu erfahren. Auch was den sozialen Stand der Träger oder die Gesundheitszustände der Füße anbelangt, lassen sich aus den Funden viele Informationen heraus lesen.

Hier haben Besucher einen Einblick in das mittelalterliche Schusterhandwerk. Sie erfahren etwas über die Rolle der Schuhmacher und Flickschuster, über strenge Zunftregeln, Schuhmode, Materialbeschaffenheit und Zweckmäßigkeit der Schuhe. In einer kleinen Schusterwerkstatt kann der interessierte Zuschauer erleben, wie ein neuer Schuh entsteht. Wir zeigen die Vielfalt mittelalterlichen Schuhwerks, wie dicht die Schuhe waren und die zahlreichen Besonderheiten einzelner Schuhtypen.

Im Zuge der Entfaltung bürgerlicher Wohnkultur seit dem 13. Jh. entwickelte sich das Tischlerhand­werk aus dem des Zimmermanns durch Spezialisierung auf Mobiliar. Die Hauptwerkstücke, Tische, Schreine u. Truhen gaben dem Beruf des Tischlers bzw. Schreiners den Namen.

Neben neuen, sich von der Zimmerei unterscheidenden Holzverbindungen, im Besonderen den Zinken verwendete der Tischler in Gegensatz zu den Zimmerleuten auch den Hobel.

Auf unseren Veranstaltungen können Sie Möbel im täglichen Gebrauch sehen, die nach Vorbildern des 15. Jh. rekonstruiert wurden. Erleben Sie eine Einführung in die Schreinerei des 15. Jh. mit ihren Möbelarten und Bearbeitungstechniken. Informieren Sie sich über längst nicht mehr gebräuchliche Besonderheiten der Holzverarbeitung.

Durch das rasante Wachstum der Städte und das Aufblühen des Handels erlangte auch der Schriftverkehr einen immer höheren Stellenwert. Da er nun nicht nur mehr für überwiegend klerikale Zwecke, sondern auch für die geschäftliche und private Korrespondenz, zur Buchführung und Dokumentation eingesetzt wurde, lag die Schreibkunst nicht mehr allein in den Händen von Klerus und Oberschicht, sondern wurde mehr und mehr Allgemeingut einer breiteren Bevölkerungsschicht.

Vor der Erfindung des Buchdrucks hatte sich die Handschrift zu einer eigenen Kunstform entwickelt. Professionelle Schreiber fertigten unter Verwendung von Eisengallustinte, verschiedenen Pigmenten und Blattgold   mit Werkzeugen wie Hasenpfote und Hundezahn auf Pergament ungewohnt aufwendige und prächtige Urkunden und Buchillustrationen, deren Schönheit auch nach über 500 Jahren noch nicht vergangen ist.

In unserer Schreibstube kann der Besucher nicht nur die fertigen Arbeiten bewundern, sondern es wird ihm auch jeder einzelne Herstellungsschritt detailliert vorgeführt und erklärt. Er gewinnt einen Eindruck, aus welchen Materialien das "Rohmaterial" besteht und mit welchen Arbeitsmitteln gearbeitet wird und erhält Gelegenheit, mit Feder und Pergament eine Probe seiner eigenen Schreibkunst abzulegen.