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Der Ringpanzer, Ringelpanzer oder Kurfftze ist eine Art des Harnisch, also des Oberkörperpanzers. Er besteht aus mehreren Tausend Drahtringen, die miteinander verflochten und dann vernietet werden; diese Arbeit wird vom Sarwürker geleistet. Die Form ist meistens die eines Hemdes, in verschiedenen Längen und mit kurzen oder langen Armen; aber auch Teilstücke zur Abdeckung der Lücken in der sonstigen Panzerung waren gebräuchlich.

Der Sarwürker ist eine Mischung aus Schmied und Schneider; er verbindet die fertigen Ringe zum Geflecht und „schneidert“ aus diesem die jeweils benötigten Panzerteile. Da diese keinesfalls sackartig waren, sondern durchaus den Körperformen folgten, war dies ein kompliziertes und aufwendiges Verfahren.

Unser Sarwürker demonstriert die Verfahren zur Fertigung der Ringe und das Zusammenfügen derselben zum Geflecht; außerdem zeigt er anhand von Originalen und selbstgefertigten Stücken den Aufbau des Panzers und seine Schutzwirkung gegen Stich- Hieb- und Schnittwaffen und erklärt den Zuschauern den Unterschied zwischen „Kettenhemd“ und „Ringpanzer“.

Etwa seit dem 13Jh. tritt der Paternoster in Europa immer mehr in Erscheinung. Anfangs als reine Gebethilfe benutzt, entwickelte er sich im Spätmittelalter auch zum modischen Accessoire. So entstand ein eigenes Gewerbe, rund um die Fertigung der Gebetsschur.

Der Paternosterer war eine der spezialisierten Berufsgruppen, die sich aus den knochenverarbeitenden Zünften herausgebildet hatte. Als städtischer Handwerker stellte er in seiner Werkstatt Knochenperlen für die Produktion von Gebetsketten her.

Nach mehrjähriger Recherche haben wir eine Paternosterbank rekonstruiert. Als Vorlage dazu diente uns die Abbildung Bruder Luitolds dem Paternosterer aus der Mendelschen 12 Brüder Stiftung .Mit Hilfe dieser, fertigen wir mit verschiedenen Werkzeugen spätmittelalterliche Paternosterperlen, Knöpfe und Ringe. Wir zeigen bei unserer Darstellung den kompletten Arbeitsablauf wie aus einem Rindermittelfußknochen eine kunstvoll gedrechselte Gebetsschnur entsteht.

Die wohl erste schriftliche Erwähnung einer historischen Drehbank findet sich im 87. Kapitel des 3. Buches der „Schedula diversarum artium“ Anfang des 12. Jahrhunderts. Man kann davon ausgehen, dass die Beschreibung von einer Schnurzugdrehbank handelt.

Mit dem Aufkommen der Wippdrehbank war eine bessere und leichtere Bearbeitung der Werkstoffe möglich. Das Werkstück wurde zwischen zwei Spitzen eingespannt. Der Antrieb erfolgte mittels einer Schnur, die zwischen dem Wippbaum und einem Trittpedal gespannt wurde. Die Schnur wurde ein bis zwei mal um das Werkstück gewickelt. Das Trittpedal konnte nun mit dem Fuß betätigt werden. Damit hatte der Drechsler beide Hände frei zur Bearbeitung des Werkstückes mit dem Drechseleisen.

Der Nachteil bestand weiterhin in der nicht durchgängigen Drehbewegung: Fünfzig Prozent der Arbeitszeit ist nicht nutzbar, da bei der Rückholbewegung durch den Wippbaum kein Material vom Werkstück abgenommen werden kann.

Nach viel Mühe und umfangreicher Recherche, nach vielen Museumsbesuchen in Großbritannien und interessanten Gesprächen mit englischen Drechslern, gelang die Rekonstruktion einer Wippdrehbank, wie sie in der Zwölfbrüderstiftung abgebildet ist.
Vor allem die Beschaffung originalgetreuer Drechslerwerkzeuge war schwierig.

Nach wochenlanger Übung an der Drehbank, einem umfangreichen Erfahrungsaustausch mit einem deutschen Wippdrehbank-Drechsler sowie einem daraus folgendem Umbau der Wippdrehbank konnte die Rekonstruktion von Tellern und Schüsseln aus Latrinenfunden des 15. Jhd. beginnen.

Ob Fischreuse, Hühnerkäfig oder Truhe - die Liste der Dinge, die sich mit genügend Fleiß und Können aus Flechtwerk fertigen lassen, ist schier unendlich groß. In den meisten Fällen wurde Weide verwendet, die im Spätherbst nach dem Laubfall geschnitten und über den Winter hinweg - wenn die Feldarbeit ohnehin ruht - verarbeitet wurde. Je nach Dicke der Ruten kann sie zum stabilen Viehzaun oder zu höchst filigranen Deckelkörbchen geflochten werden.

Auch wenn das Flechtmuster der Körbe im Spätmittelalter sich von dem heute gebräuchlichen unterschied, so ist das Flechten doch ein Handwerk, das sich im Fluss der Jahrhundert kaum verändert haben dürfte. Für die Darstellung des Alltagslebens ist es hervorragend geeignet. Es gibt in reicher Fülle (Bild-)Belege für historische Flechtwaren aller Art.
Zudem braucht man nur wenige Hilfsmittel:
Klopfeisen, Pfriem, Schnitzmesser, Stein, Fetthorn, eine Kordel - und natürlich viele Weiden, noch mehr Geduld und einen wahren „Würgegriff“, der auch die zäheste Rute in Form zwingt.